Bei einem Besuch der Alevitischen Gemeinde Friedrichshafen erkundigte sich der Landtagsabgeordnete Martin Hahn nach den aktuellen Bedarfen des Vereins und dessen Mitglieder. Die Folgen des Erdbebens in der Türkei und Syrien, die Suche nach neuen Räumlichkeiten des Vereins und ein geplanter Ausbau des Alevitischen Religionsunterrichts in den Schulen standen im Mittelpunkt.
Hilfsbereitschaft sei ja da, viel Hilfsbereitschaft, erklärte der Vereinsvorstand Mehmet Uzun dem interessierten Martin Hahn und den anderen Besuchern, darunter die Sprecherin des Kreisverbands GRÜNE, Barbara Wagner, und Mitglieder des Vereins. Liebend gerne würden die Alevitischen Bürger*innen ihren Verwandten aus der Türkei helfen und sie in Deutschland aufnehmen. „Sie haben kein Dach mehr über dem Kopf und brauchen dringend eine Auszeit von der Katastrophe“, so Uzun. Das Visaverfahren sei zwar offiziell vereinfacht worden, in der Praxis werde das jedoch nicht so empfunden. Und das Visum gilt nur für drei Monate, so lange übernehmen die in Deutschland lebenden Verwandten die Bürgschaft und bezahlen für den Unterhalt. Der Wunsch ist da, dass den Erdbebenopfern der gleiche Status wie ukrainischen Geflüchteten zuerkannt wird, die ohne Visum für zwei Jahre zum vorübergehenden Schutz in Deutschland bleiben dürfen. „Bitte machen Sie sich bei der Bundesregierung für eine erleichterte Einreise stark“, so der eindrückliche Apell der Vertreter*innen der Alevitischen Gemeinde an den Landtagsabgeordneten Martin Hahn.
Rund 140 Mitglieder zählt der Verein der Alevitischen Gemeinde in Friedrichshafen. Die Räumlichkeiten in der Adelheidstraße seien schon lange zu eng, und der Verein ebenso lange auf der Suche nach neuen größeren Räumlichkeiten, erfährt Martin Hahn. Doch der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft, das ist nichts Neues. Vielleicht könne der Abgeordnete dies im Hinterkopf behalten, schließlich ist er sehr gut in seinem Wahlkreis vernetzt. Nicht nur die Räumlichkeiten sollen ausgebaut werden, sondern auch der Alevitische Religionsunterricht an den Schulen in und um Friedrichshafen. Hier fehle jedoch noch eine Lehrkraft. „Ich danke Ihnen für die Einblicke in Ihre Vereinsarbeit und die Sensibilisierung zu diesen akuten Themen. Ich hoffe, dass wir die ein oder andere Stellschraube bewegen können“, sagt Martin Hahn zum Abschied.