Trotz der großen auch finanziellen Herausforderungen der Corona-Pandemie an das Land liegt die Förderung von schnellem Internet in Baden-Württemberg weiter auf einem Rekordniveau. Davon profitiert auch der Bodenseekreis. Die Stadt Friedrichshafen erhält für den Breitband-Ausbau rund drei Millionen Euro vom Land. Nach Tettnang fließen sogar 9,5 Millionen Euro. Dies gab das für Digitalisierung zuständige Ministerium am Freitag in Stuttgart bekannt. Um die erfreulich hohe Nachfrage nach Fördermitteln für den Ausbau bis zur Haustür zuverlässig bedienen zu können, hat die grün-schwarze Landesregierung im Nachtragshaushalt weitere 100 Millionen Euro bereitgestellt.
„Ich freue mich, dass Friedrichshafen für den Ausbau des schnellen Internets eine Landesförderung von exakt 3.023.943,20 Euro erhält“, so Martin Hahn, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Bodensee. Der kleinere Förderbetrag in Höhe von 360.000,00 Euro soll dazu beitragen, dass die Friedrichshafener Schulen und das Krankenhaus rasch von einer leistungsfähigen Leitung profitieren. Die höhere Summe von 2.663.943,20 Euro möchte die Stadt Friedrichshafen dafür einsetzen, dass weiße Flecken im Stadtgebiet ebenfalls Anschluss an schnelles Internet erhalten. Das betrifft vor allem den ländlicher geprägten Teil des Stadtgebiets. „Durch die Zusammenarbeit zwischen Stadt Friedrichshafen und dem Land schaffen wir eine Infrastruktur für die digitale Zukunft, von der Bürger, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen profitieren“, sagte der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn MdL.
Zusatz-Info:
Die Stadt Tettnang erhält insgesamt 9,5 Millionen Euro.
Insgesamt wurden am Freitag 64 Breitbandförderbescheide in Höhe von 44 Millionen Euro ausgehändigt. Von der Förderung profitieren 42 Zuwendungsempfänger in 20 Landkreisen.
Die Fördermaßnahme ist Teil des Breitband-Förderprogramms des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration. Schnelle und flächendeckende Breitband-Netze sind die Voraussetzung für neue Geschäftsideen, wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Entwicklung. Bis 2021 wird das Land mehr als eine Milliarde Euro für den Breitbandausbau bereitstellen.
Aktuell verfügen bereits über 90 Prozent aller Haushalte im Land über einen Anschluss mit einer möglichen Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Für eine mögliche Übertragungsrate von mindestens 100 Megabit pro Sekunde liegt die Abdeckung bei etwa 83 Prozent.
Beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur darf die öffentliche Hand nur begrenzt mit staatlichen Zuschüssen in den ansonsten freien Markt eingreifen. So darf das Land derzeit uneingeschränkt nur in den sogenannten weißen Flecken fördern. Das sind Regionen, in denen die Breitbandverfügbarkeit unter 30 Mbit im Download liegt. Die grün-geführte Landesregierung hat seit 2011 eine erfolgreiche und zuverlässige Landesförderung aufgebaut, die von Beginn an nur die Zukunftstechnologie Glasfaser mit nahezu unbegrenzten Übertragungsraten fördert. Ebenso haben Grüne von Beginn an auf eine kommunale Infrastruktur gesetzt und nur das sogenannte Betreibermodell gefördert.