Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Montag (16. Januar) bei der Vorstellung des neuen Tickets in Stuttgart: „Mit dem JugendticketBW können Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Studierende im ganzen Land Busse und Bahnen einfach und günstig nutzen, zum Ausbildungsort oder in der Freizeit. Das preiswerte Ticket entlastet die jungen Leute und ihre Familien finanziell erheblich. Zugleich ist es ein Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität. Ich bin überzeugt, wer in jungen Jahren den ÖPNV nutzen und schätzen lernt, der wird sich auch später klimafreundlich und verantwortungsbewusst fortbewegen.“
Das Land übernimmt 70 Prozent der Gesamtkosten
Das Land, die Land- und Stadtkreise sowie die Verkehrsverbünde hatten im März 2022 vereinbart, das Ticket landesweit einheitlich zum 1. März 2023 einzuführen. Mit dem Jugendticket setzt die Landesregierung ein wichtiges Vorhaben der Koalitionsvereinbarung um.
Das Ministerium für Verkehr übernimmt bis Ende 2025 im Rahmen des Förderprogramms Landesweites Jugendticket 327 Millionen Euro. Das entspricht rund 70 Prozent der Gesamtkosten. Die Kommunen übernehmen die restliche Finanzierung.
Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Prof. Dr. Alexis von Komorowski betonte bei der LPK: „Die Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger sehen sich als Partner des Landes bei der Einführung des Jugendtickets und leisten dazu auch einen maßgeblichen finanziellen Beitrag. Denn mit dem JugendticketBW steigern wir nochmals die Attraktivität des ÖPNV im Land – und sprechen mit der Jugend genau die richtige Generation an, um die Mobilitätswende voranzubringen. Allerdings brauchen die Nutzerinnen und Nutzer ein verlässliches Produkt, weshalb das JugendticketBW nach der Einführungsphase gesetzlich verankert werden muss. Und ein verbilligtes Ticket muss in jedem Fall nachhaltig finanziert sein – diese Planungssicherheit benötigen auch die Landkreise.“
Dr. Susanne Nusser, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetags, bekräftigte bei der LPK: „Mit dem Jugendticket machen Kommunen und Land ein attraktives Tarifangebot – mit dem Ziel, dass immer mehr junge Menschen den ÖPNV nutzen. Auch auf Bundesebene wird es zeitnah ein neues Ticket geben, das Deutschlandticket. Dabei sind viele Fragen zum Verhältnis dieser beiden Tickets noch ungeklärt, allen voran die nachhaltige und dauerhafte Finanzierung. Wir erwarten von Land und Bund, dass diese Fragen zeitnah geklärt werden.“
JugendticketBW: günstig und einfach
Nicht nur der günstige Preis des Jugendtickets, auch seine landesweite Gültigkeit machen Busse und Bahnen zu den attraktivsten Verkehrsmitteln für junge Leute in Baden-Württemberg. Das Ticket ist über alle 19 Verkehrsverbünde im Land hinweg gültig. Ausgenommen ist lediglich der Fernverkehr.
VVS-Geschäftsführer und Sprecher der Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg Thomas Hachenberger ergänzte: „Nach der langen Durststrecke durch die Pandemie wollen wir die Nachfrage im ÖPNV mit dem Jugendticket dauerhaft und nachhaltig ankurbeln. Die junge Generation macht immerhin ein Drittel unserer Kundschaft aus. Durch die landesweite Gültigkeit werden Fahrten mit Bus und Bahn, vor allem in der Freizeit, attraktiver. Die Fahrt über Verbundgrenzen hinweg wird beispielweise für Studierende, die bisher in zwei Verbünden unterwegs waren, deutlich einfacher und sehr viel günstiger.“
JugendticketBW: vielfältig nutzbar
Ob zur Schule, Uni, Ausbildung, auf dem Weg zu Freundinnen und Freunden, zurück vom Sport oder vom Kino – das JugendticketBW ist vielfältig nutzbar. Alle Menschen bis zum 21. Lebensjahr mit Wohnort in Baden-Württemberg können das Ticket kaufen, außerdem Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende bis zum 27. Lebensjahr. Das Ticket kann in den Abo-Centern des Verkehrsverbundes erworben werden, in dem die Käuferin oder der Käufer wohnt beziehungsweise zur Schule geht oder studiert.
Der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Berat Gürbüz, freut sich über die Einführung des Tickets für junge Menschen: „Das JugendticketBW ist ein guter Schritt in Richtung Zukunft. Nicht nur wird nachhaltige Mobilität vereinfacht, auch wird die Nutzung des ÖPNV für Jugendliche attraktiver. Es eröffnen sich für junge Menschen neue Chancen und Möglichkeiten einer umfangreicheren Freizeitgestaltung.“
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