Beeindruckt blicken alle nach hoch oben auf die vielen gestapelten Holzfässer, deren kostbare Inhalte Herbert Senft in seiner Lagerhalle erklärt.
Ein knappes Dutzend Gäste begleiten Martin Hahn MdL an diesem Nachmittag durch die große moderne Brennerei. Die Führung geht durch Lagerhalle, Verkostungs- und Verkaufsraum des 1987 gegründeten Familienbetriebs Senft.

Herbert Senft schenkt zuallererst jedem ein „Cöxle“ ein und wartet auf die anerkennenden Ahs und Ohs, bevor er über alte Apfelsorten spricht und den Weg beschreibt, den der vor Ort angebaute Cox Orange-Apfel vom Baum zur Flasche geht. Den geht er nämlich handgepflückt und auf kurzem Wege vom Feld in die Verarbeitung. Während Herbert Senft seinen schon freudig schnuppernden Gästen den Williams-Edelbrand eingießt, erklärt er, wie wichtig das Pflücken von Hand für den Erhalt des Aromas seiner Äpfel und Birnen ist. Den Anbau auf Hochstämmen schließe das leider aus, beantwortet Senft die Frage von Martin Hahn.
Stolz zeigt Senft den Gästen die große hochmoderne Brennerei, die direkt neben dem Verkostungsraum hoheitlich kupfern glänzt. Er erläutert den Destillierungsprozess, erklärt, was eine Verschlussbrennerei ist und wie es sich mit den Brennrechten und Jahreskontingenten verhält.
Zwischen der Verkostung von selbst kreiertem Rum und Whiskey geht es dann im Gespräch um die Vermarktung vor Ort, auf dem Wochenmarkt und bei Edeka, es geht um Wege in die regionale Gastronomie – allesamt kurze Wege, die das Familienunternehmen über die Jahre angebahnt und ausgebaut hat. Herbert Senft erzählt vom kleinen Team mit Ehefrau und Tochter und wie sich durchaus nicht immer alle einig waren. Vor ein paar Jahren gab es einen Konflikt, der letztlich sein Gutes hatte: Der erste Rum vom Bodensee war fertig, aber man konnte sich nicht auf das Etikett einigen, das die Flasche zieren sollte. Die Sache musste ruhen. Erst ein ganzes Jahr später fand die Familie ein Label, das alle zufriedenstellte. Und siehe da: Der Rum schmeckte nach seinem zusätzlichen Jahr im Fass noch viel besser.
