Die Grundidee – eine Umgehungsstrasse für Markdorf – klang vielversprechend. Aber der gravierende Geburtsfehler war, daß der Kreis und die Stadt Markdorf eine Bundesstraße als Kreisstraße planten.
Veränderte Rahmenbedingungen
Die Prognosen der Fahrzeugbelastungen haben sich aktuell gravierend verändert. 2003 ging man von einem drastischen Anstieg des Verkehrsaufkommen aus und von einer Entlastung von mehr als 10.000 Fahrzeuge pro Tag für Markdorf. Für die geplante Südfumfahrung wurden 18.800 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert. Nach dem Bau der B31 werden gegenwärtig weniger als 5000 Fahrzeuge pro Tag erwartet. Diese Entlastungwirkung steht in keinem Verhältnis zu den Kosten und den Umweltschäden
Kostenexplosion
Die zu erwartenden Kosten sind explodiert. Von ursprünglich geplanten 11 Millionen, liegen die Kosten mittlerweile bei 33 Mill. Die Förderungszusage vom Land ist gedeckelt auf 9,5 Mill. D.h. den verbleibenden Rest muß sich der Kreis und die Stadt Markdorf zu 50 % jeweils teilen. Diese enormen Kosten sind nicht vertretbar.
Torso ohne Abfluss
Die geplante Südumfahrung hat keine Anbindungen in Richtung Bermatingen oder Kluftern. Zu dem werden weiterhin täglich die LKWs auf der B33 durch Markdorf rollen. Die Entlastungswirkung bleibt dadurch unverhältnismäßig.
Planung überholt
Nach der Zusage für die B31 neu zwischen Meersburg und Immenstaad hat sich die Ausgangslage verändert. Die B31 neu wird zusätzlichen verkehrenden Transitverkehr von der B33 aufnehmen und Markdorf entlasten.
Wo bleibt der Klimaschutz?
Die geringe Verkehrsenlastung steht nicht im Verhältnis zum Verbrauch der landwirtschaflichen Flächen und den negativen Auswirkungen des Klimaschutzes im Bodenseekreis. Unsere landwirtschaftlichen Flächen sind Lebensgrundlage zukünftiger Generationen und deswegen besonders zu schützen. Die in Anspruchnahme von Flächen für Bau- und Verkehrsprojekte sind wohl abzuwägen. Die geringe Verkehrsentlasung steht dazu nicht im Verhältnis.
Deswegen sagt Martin Hahn: “Die Südumfahrung Markdorf braucht Bestattung erster Klasse”.
Darum! Ein klares JA, daß die Stadt Markdorf in ihrer Stellungsnahme an den Kreistag den Bau der Südumfahrung (K7743) ablehnen soll.
