Die Obstbauern am Bodensee sind in Sorge wegen der geplanten EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden. Martin Häusling, Bio- Landwirt und agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament und der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Martin Hahn suchten das Gespräch und den Austausch mit den Landwirten sowie Vertretern der Vertriebsgesellschaft „Obst vom Bodensee“ und Beratern des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee, Bavendorf. Dafür trafen sie sich auf dem Obsthof von Frieder Hutt in Friedrichshafen. Fragen die diskutiert wurden waren: Welche Auswirkungen hat die EU-Verordnung auf die Produktion in unserer Region? Können die bisherigen Ertragserwartungen der Landwirt*innen zukünftig noch erfüllt werden? Wie kann die Hälfte der Pestizidausbringung reduziert werden, so wie die EU-Verordnung es vorgibt? Und wie wahrscheinlich ist es, dass sie erfolgreich durch den Trilog kommt und tatsächlich von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss?
Für Martin Hahn ist es Wesentlich, dass Landwirtschaft und Naturschutz zusammen gedacht werden und er verweist als positiv-Beispiel auf das Übereinkommen vom baden-württembergischen Biodiversitätsstärkungsgesetz. Hier werden auch Pestizidreduktionsziele gefordert, allerdings beziehen diese nicht auf Ausbringungsverbote in Schutzgebieten. Martin Häusling erläutert, dass der Pestizideinsatz nur mit einer Änderung in den Anbausystemen zu halbieren ist.