Martin Hahn MdL zeigte sich bei seinem Gemeindebesuch in Heiligenberg (Donnerstag, 22.10.) begeistert darüber, wie Heiligenberg immer mehr zu einem „Energie-Dorf“ wird, das einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leistet. „Heiligenberg ist Netto-Stromerzeuger“, so Martin Hahn. Mit Photovoltaik, Biogas und Wasserkraft (EE) produziert Heiligenberg mehr Strom als insgesamt verbraucht wird.
Das geht auch aus dem Energiebericht der EnBW 2018 und 2019 hervor. Auf Einladung von Bürgermeister Frank Amann hat sich der Landtagsabgeordnete der Grünen in Heiligenberg über die Nutzung regenerativer Energien und den Beitrag der Gemeinde zum Klimaschutz informiert. Besichtigt haben Martin Hahn und Frank Amann vor Ort den Standort des Projekts Freiflächenphotovoltaik auf dem Hofgut Bechinger, die Windkraftanlagen Hilpensberg an der Grenze zwischen der Heiligenberger und Pfullendorfer Gemarkung sowie das Blockheizkraftwerk der Gemeinde beim Höhenfreibad. Weitere Themen, die beim Besuch auf der Agenda standen, waren die Entwicklung des Hotel-Post-Areals und das beschleunigte Bebauungsplanverfahren nach Paragraf 13b Baugesetzbuch für ein allgemeines Wohngebiet mit drei Einfamilienhäusern in Steigen.
Auf dem Hofgut stellte Hubert Bechinger, Hofeigentümer und Initiator des Projekts Rickertsreute, sein Vorhaben vor. Die Freiflächenphotovoltaikanlage wird die erste ihrer Art im Bodenseekreis sein. Die beste Lösung sucht Hubert Bechinger, der seinen Bio-Hof mittlerweile übergeben hat und selbst nicht mehr als Landwirt aktiv ist, sondern Strom produzieren möchte, aktuell noch für die Einspeisung des Stroms ins Netz. „Solche Freiflächenphotovoltaikanlagen sind notwendig, damit die Energiewende gelingt“, so Martin Hahn. Der Bedarf an grünem Strom sei bereits hoch und steige noch weiter. Das sieht auch Frank Amann so. Der Bürgermeister sagte: „Ich freue mich, dass wir einen Freilandphotovoltaikpionier wie Hubert Bechinger in Heilgenberg haben. Bei Hubert Bechinger entsteht die erste Anlage im Bodenseekreis.“
Besucht haben Martin Hahn und Frank Amann auch den Windpark Hilpensberg, der auf Pfullendorfer Gemarkung errichtet worden ist. Der Windpark besteht aus drei Windkraftanlagen vom Typ Vensys 120. Die Nabenhöhe beträgt 140 Meter, der Rotordurchmesser 120 Meter. Das Haus, das am dichtesten bei den Windrädern liegt und den geringsten Abstand hat, steht auf Heiligenberger Gemarkung. Martin Hahn freute sich zu hören, dass der Eigentümer des Hauses die Windräder nicht bekämpft. Der Landtagsabgeordnete dazu: „Er sagte uns, wer die Energiewende will, muss auch mit Windkraftanlagen leben.“ Diese Haltung habe ihn sehr beeindruckt. Auch Frank Amann lobte die Einstellung des Heiligenbergers, der sein Sonderinteresse hinter das Interesse am Gemeinwohl stellt.
Nächste Station war dann das Höhenfreibad, genauer das BHKW Heiligenberg, das das Freibad, das Rathaus, das Bürgerhaus Sennhof und die Künstlerwerkstatt AllerArt mit Strom und Wärme versorgt. Solche zentralen Versorgungsanlagen verursachen deutlich weniger klimaschädlichen CO2 -Austoß als konventionelle Heizungen, die jeweils nur ein Gebäude heizen. Und den Strom gibt’s noch oben drauf. Weiteres Thema war das Projekt Hotel-Post-Areal, das in fußläufiger Entfernung liegt. Für die Finanzierung der Außenanlagen und Wegeverbindungen wird die Gemeinde einen ELR Antrag für 2022 stellen.